Abbesche Komparator-Prinzip

Das Abbesche Komparator-Prinzip ist ein Verfahren zur Bestimmung von Längen- oder Abstandsmaßen mittels optischer Vergleichsmessung. Es wurde von Ernst Abbe entwickelt, einem deutschen Physiker und Optiker des 19. Jahrhunderts.

Der Abbesche Komparator besteht aus einem feststehenden Messobjekt, das als Referenz dient, und einem beweglichen Messobjekt, das vermessen werden soll. Beide Objekte sind in einem Mikroskop angeordnet und werden von einer gemeinsamen Lichtquelle beleuchtet.

Das Licht wird von einer Kondensorlinse gebündelt und durch ein Diaphragma auf einen schmalen Strahlengang reduziert. Dieser Strahlengang trifft auf das Messobjekt und wird von diesem reflektiert oder durchgelassen. Das reflektierte oder durchgelassene Licht gelangt über eine weitere Linse auf ein Okular und wird dort vergrößert dargestellt.

Das Ziel des Abbeschen Komparators ist es, die Differenz zwischen der Länge des Referenzobjekts und der Länge des Messobjekts zu messen. Dazu wird das Messobjekt zunächst grob an die Referenzlänge angenähert und dann durch feines Verstellen des Messobjekts im Mikrometerbereich angeglichen. Hierbei wird der Abstand zwischen den beiden Objekten kontinuierlich verändert, bis kein Unterschied mehr zwischen den beiden Objekten sichtbar ist.

Um eine hohe Genauigkeit zu erreichen, werden mehrere Messungen durchgeführt und der Mittelwert berechnet. Das Abbesche Komparator-Prinzip kann zur Bestimmung von Längenmaßen mit einer Genauigkeit von etwa 0,1 Mikrometern verwendet werden.

Das Abbesche Komparator-Prinzip wird häufig in der Präzisionsfertigung und bei der Kalibrierung von Messinstrumenten eingesetzt. Es ist ein bewährtes Verfahren, das trotz der Fortschritte in der Messtechnik immer noch eine wichtige Rolle spielt.